Netzentgelte 2026: Was sich ändert – und wie Du davon profitierst

2026 bringt große Veränderungen bei den Netzentgelten für Strom und Gas. Die E-Control hat den Entwurf veröffentlicht – und er zeigt: Während beim Gas deutliche Anstiege bevorstehen, entwickelt sich das Stromnetz stabiler und wird sogar flexibler. Für Dich bedeutet das: Es gibt Risiken, aber auch Chancen.

In diesem Artikel erfährst Du, was sich ändert, warum das passiert und wie Du als Privatkunde, Hausverwaltung, Vermieter, Gewerbe oder Unternehmen die Entwicklungen für Dich nutzen kannst.

Was ändert sich 2026?

Gas Netzentgelte steigen stark

Die Gas-Netzentgelte sollen im Schnitt um rund 18 % steigen.
Der Grund: Österreich verbraucht immer weniger Gas – aber das Netz muss trotzdem betrieben werden. Weniger Menge + gleiche Fixkosten = höhere Kosten pro Kilowattstunde.

Für Privatkunden bedeutet das: Wenn du mit Gas heizt, wird der Netzanteil deiner Rechnung deutlich größer.
Für Vermieter/Hausverwaltungen: Die Heizkostenabrechnung 2026 wird ohne Gegenmaßnahmen spürbar steigen.
Für Gewerbekunden: Gasbetriebene Prozesse werden teurer, vor allem in weniger ausgelasteten Netzgebieten.

Strom: Stabil, teilweise sogar günstiger

Bei Strom fallen die Änderungen moderater aus: +1 % im Schnitt, in manchen Regionen sogar Rückgänge.

Und besonders spannend:
2026 kommt ein Sommer-Sonnen-Rabatt auf die Netzentgelte.

Das bedeutet:
Wenn du zwischen April und September in den Stunden 10 bis 16 Uhr Strom nutzt – und viertelstundengenau gemessen wirst (Smart Meter) – können deine Netzentgelte um 20 % sinken.

Für PV-Besitzer:innen ist das ein Vorteil, weil Verbrauch und Sonne endlich belohnt werden.
Für Haushalte ohne PV kann cleveres Lastmanagement trotzdem sparen (z. B. Waschmaschine, Boiler, E-Auto-Ladung in die Sonnenzeit legen).

Warum passiert das?

Gas verliert an Bedeutung

Immer mehr Haushalte und Unternehmen steigen auf Wärmepumpe, Fernwärme oder andere Lösungen um.
Das heißt: Die Fixkosten verteilen sich auf weniger Kunden – darum steigen die Entgelte.

Stromnetze müssen ausgebaut werden

Die Energiewende braucht starke Stromnetze:

mehr Photovoltaik
mehr E-Autos
mehr Wärmepumpen
mehr Speicher

Das kostet. Gleichzeitig soll Strom günstiger und grüner werden – daher entstehen neue Anreizmodelle.

Flexibilität wird belohnt

Der Sonnen-Rabatt ist ein Signal der Regulierung:
„Wenn du zu Zeiten verbrauchst, in denen das Netz entspannt ist, wirst du belohnt.“

Es lohnt sich also, über dein Verbrauchsverhalten nachzudenken.

Was bedeutet das für Dich als Privatkunde?

Hier die wichtigsten Punkte für 2026:

Wenn du eine PV-Anlage hast:

Du kannst besonders profitieren:

höheren Eigenverbrauch nutzen
Lasten in die Sonnenstunden legen
Rabatte mitnehmen

PV + Smart Meter + intelligentes Energiemanagement = geringere Netzentgelte.

Wenn du ein E-Auto hast:

Einfach tagsüber laden, statt abends – und du sparst.
Falls du zu Hause keinen Speicher hast: Ladeplanung lohnt sich.

Wenn du Haushaltsgeräte steuern kannst:

Viele Geräte lassen sich zeitversetzt starten.
Mit der richtigen Einstellung nutzt du günstige Netzzeiten automatisch.

Wenn du mit Gas heizt:

Gas wird teurer – besonders der Netzanteil.
Es kann sich lohnen zu prüfen:

Ölheizung/Gasheizung ersetzen?
Hybridlösungen?
Effizienzmaßnahmen (Dämmung, Thermostate, Hydraulischer Abgleich)?

Manchmal reichen kleine Schritte, um Kosten zu stabilisieren.

Für Vermieter, Hausverwaltungen & Eigentümergemeinschaften

Deine Chancen 2026:

PV-Anlagen und Speicher machen Mietobjekte attraktiver und planbarer.
Durch Lastmanagement und Smart Meter können Objekte tatsächlich Netzentgeltkosten senken.
Gasobjekte werden teurer – hier lohnt sich eine strategische Neuausrichtung.
Transparente Kommunikation sorgt für Vertrauen bei Mieter:innen und Eigentümer:innen.

Für Gewerbe & Unternehmen

Hier sind die größten Hebel:

Lastverschiebung (Prozesse, Kühlung, IT-Systeme)
E-Fahrzeugflotten tagsüber laden
PV im Gewerbe + Lastmanagement = neuer Kostenvorteil
Gasanlagen technisch wie wirtschaftlich neu bewerten

Unternehmen mit hoher Flexibilität können Netzentgelte 2026 sogar als Wettbewerbsvorteil nutzen.

Deine 3 nächsten Schritte – egal ob Privat, Verwaltung oder Gewerbe

Smart Meter aktivieren
Ohne viertelstundengenaue Messung gibt es keinen Sonnen-Rabatt.
Verbrauchsprofil analysieren
Wann nutzt du am meisten Strom?
Was lässt sich verschieben?
Wo entstehen vermeidbare Lastspitzen?
PV + Speicher + Lastmanagement prüfen
Das ist die Zukunft – für Privathaushalte genauso wie für Mehrparteienhäuser und Betriebe.