Das Angebot an Energie wird kleiner, während nach den vergangenen Lockdowns in der Pandemie aber der Bedarf an Energie gerade wieder stark ansteigt. Und auch bei Strom und Gas gilt: Wenn die Nachfrage zunimmt, das Angebot aber sogar kleiner wird, steigt der Preis. Der Gas- und Strompreis steigt rapide an: In den letzten 20 Jahren hat sich der Preis für Strom verdoppelt! Doch wie entstehen die Preise für Strom und Gas eigentlich? Werden die Preise noch weiter steigen? Wir erklären Dir, was Dich in der nächsten Zeit erwarten könnte und was Du gegen den hohen Energiepreis tun kannst.
1. Wie entsteht der Strom- und Gaspreis?
Die Preise für Strom und Gas kommen relativ ähnlich zustande. Wir versuchen Dir den Prozess aber möglichst einfach am Beispiel des Strompreises zu zeigen. Der Preis, zu dem der Strom an der Börse eingekauft wird, hängt vor allem davon ab, wie teuer die einzelnen Energieformen gerade sind, aus dem sich der Strommix zusammensetzt. Strom, der an der Börse gehandelt wird, stammt aus verschiedenen Energiequellen. Der Preis jeder Energiequelle und ihr Anteil bestimmen den Preis. 2021 kamen 46% des Stroms aus erneuerbarer und 54% aus fossiler Energie. Wenn durch entsprechendes Wetter mehr Strom aus erneuerbaren Energien entsteht, wird auch der Strom an der Börse günstiger. Wird weniger Energie auf diesem Weg produziert, entsteht eine Lücke, die durch teure Energie aus fossilen Quellen gefüllt werden muss. Auch durch die aktuell hohe Nachfrage entstehen solche Lücken, durch die der Energiepreis immer weiter steigt.
2. Aktuelle Strompreisentwicklung 2021 und 2022
Auch bei Strom und Gas macht sich die Corona-Pandemie deutlich bemerkbar. Einerseits sind die Einkaufspreise gesunken und andererseits ist der Stromverbrauch durch das Arbeiten im Homeoffice angestiegen. Der Einkaufspreis von Energie an der Börse war zu Beginn der Pandemie sehr gering , da auch die Nachfrage der Industrie sehr gering war. Viele Haushalte mussten dagegen aber Ende 2021 mit einer hohen Nachzahlung bei Strom und Gas rechnen, da durch die viele Zeit im eigenen Zuhause deutlich mehr Energie verbraucht wurde als sonst. Inzwischen kehren aber viele Betriebe zu einer höheren Auslastung ihrer Produktion zurück und benötigen dafür auch mehr Energie – eine Lücke im Angebot entsteht. Seit diesem Jahr kommt außerdem die Bepreisung von CO₂ zu allen anderen Faktoren dazu und macht die Energie noch teurer. Zu guter Letzt sind 2022 auch die Netzentgelte teurer geworden, die rund ¼ des Energiepreises ausmachen.